Von der Fläche zur Kurve: Multi-Touch auf beliebigen Oberflächen und Objekten
Jan Borchers, Christian Corsten, Max Möllers, Simon Völker
Prof. Dr. Jan Borchers
Prof. Dr. Jan Borchers gründete 2003 den Lehrstuhl Medieninformatik und Mensch-Computer-Interaktion an der RWTH Aachen, nachdem er zuvor an der Stanford University und der ETH Zürich lehrte. Sein Team ist seitdem eine der bestpublizierten deutschen Forschergruppen auf der ACM CHI, der internationalen Topkonferenz zum Thema Mensch-Computer-Interaktion. Prof. Borchers befasst sich mit seinen Mitarbeitern mit Benutzerschnittstellen für Multitouch-Systeme, Interaktion mit Audio- und Videoströmen, Wearable und Ubiquitous Computing, Location-Based Gaming, Usability von Softwareentwicklungs- werkzeugen, Gestik, Physical Computing sowie User Interfaces für 3D-Druck und Personal Fabrication. Seit 2009 betreibt er an seinem Lehrstuhl Deutschlands erstes Fab Lab.
Christian Corsten
Christian Corsten studierte an der RWTH Aachen und absolvierte einen Bachelor und einen Master im Fachbereich Informatik.
Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der RWTH Aachen am Lehrstuhl für Medieninformatik und Mensch-Computer-Interaktion unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Borchers.
In seiner Forschung beschäftigt sich Herr Corsten mit Prinzipien und Verfahren für die Ad-hoc-Interaktion mit nichtplanaren Objekten.
Maximilian Möllers
Max Möllers wurde in Düsseldorf im März 1982 geboren. Sein Informatikstudium begann er im Oktober 2002 an der RWTH Aachen, erweiterte seine Studienpläne um Wirtschafts- informatik und schloss beide Diplomstudiengänge 2008 ab. Danach entschied er sich für eine Promotion in der Informatik mit dem Schwerpunkt Human-Computer Interaction. Bis zum Promotionsabschluss im Jahr 2013 beschäftigte er sich mit Touch Interaktionen auf beliebigen Oberflächen und entwickelte interaktive Exponate. Heute lebt er mit seiner Familie in Norddeutschland und arbeitet als IT-Berater.
Zusammenfassung
Jenseits der heutigen, planaren Multi-Touch-Oberflächen untersucht dieses Kapitel Multi-Touch als Interaktion mit nichtplanaren Oberflächen und beliebigen Objekten. Wir stellen forschungsnahe Trends und Visionen vor, geben aber immer wieder auch konkrete Tipps für Designer. Zu Beginn stellen wir ein grundlegendes Problem für die künftige Weiterverbreitung von Multi-Touch vor: das berühmte Fat-Finger-Problem. Insbesondere auf großen Touch-Oberflächen kann hier die Berücksichtigung der Position des Nutzers und des vorherigen Touch-Ziels die Genauigkeit der Eingabe verbessern. Geht man von der planaren Oberfläche zu einer gebogenen über, ergeben sich neue Benutzungsprobleme, wie das Anpeilen von Zielen, für die wir Lösungen skizzieren. Ergonomisch ist außerdem die Vertikale für die Ausgabe (Screen) und die Horizontale für die Eingabe (Tisch) am geeignetsten – diese Trennung (indirect touch) bringt aber neue Interaktionsprobleme mit sich, da zum Beispiel der von der Maus bekannte Hover-Zustand fehlt. Sollen schließlich beliebig geformte Objektoberflächen touchsensitiv genutzt werden, muss das System verstehen, wie ein Benutzer ein beliebig geformtes Objekt überhaupt berührt oder in die Hand genommen hat. Wir zeigen Lösungswege für diese Fragen. Damit wird eine Vision der Zukunft greifbar, in der Benutzer sogar Alltagsgegenstände ad hoc zur Kontrolle technischer Geräte nutzen können: Instant User Interfaces.
- Verlag: Springer-Verlag GmbH
- Erscheinungstermin: 19. Februar 2014
- ISBN: 978-3-642-36112-8
- Sprache: Deutsch
- Einband: Gebunden, Book
- Seiten: 396
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